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Eintrag 11 Spalte 2b
| Iz vugete sich also, daz h(er) Henrich von Roneburg2 eine vrowe von der Sitaw nam, mit d(er) hatte her einen erben nach sime tode, do ver anderte sich die vrowe. Do quamen die vrunt, die da beidentalbe(n) dar zcu gehorten, un(d) berichten, daz olso vor sheppe(n) un(d) vor gesworn, daz die vrowe mit irme teile wart abe gewiset un(d) ouch die kinder mit irme teile, also daz heren Henriches kint Hannus, daz her mit der selben vrowen hatte, shol habbe(n) an deme Erbe zcu Kunstinsdorph ⟨ a ⟩ drizec marg, swenne im her Rudeger von Bishofswerde3 daz selbe geild geleist, so ist her von im ledig. Dar nach die andern zwey kint, die h(er) Henrich mit d(er) ersten vrowen hatte, Clara unde Margareta, ir iglich sol ouch habben sechs un(d) drizig marg an deme selben erbe. Swenne h(er) Rudeger daz geleist den kindern, so ist h(er) von in ledich. Die wile her Rudeger die ⟨ b ⟩ drizig marg undir im hat, so shol her alle jar Hannus, deme kinde, hern Henriches sone, leisten drie phunt im zu hulfe.4
Sachanmerkungen
[1] Jecht (1891b), S. 227, Anm. 1
[2] Roneburg: vielleicht Ronneburg in Thüringen, vgl. Jecht (1892a), S. 19; möglich wäre auch Rumburg (tsch. Rumburk), siehe u. a. Jecht (1926), S. 25, Schwarz (1931), S. 288, Smetana (1994), S. 14, Klos (1995), S. 65; eher unwahrscheinlich ist die zweite von Jecht (1892a), S. 19 vorgeschlagene Identifizierung von Roneberg mit einem »Dorf im Hannoverschen«.
[3] Bischofswerda, zur Geschichte der Familie von Bischofswerda siehe Knothe (1879), S. 20 127 f.
[4] Abgedruckt als Regest im ZUB 1, S. 31, Nr. 65.