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Eintrag 8343 Spalte 291b
abAd obligat(i)o(n)es d(ebetur) sc(ri)bib 1
Petir Crodon2 von Nickerischen3 hat Petir Bartholmewis eyn wese vorkawfft czu Nickerisch mit seines erbh(er)n willen4 umb 18 (schock) g(roschen) wedir czu kewffen umb so vil geldes drey wochen adir vier noch sent Joha(n)nis tag5, wenn er das czuthun vermag, owch ab Bartholome(us) der wesin nicht halden welde, so mag her sy eyme andir umb so vil geldis furbas verkewffen und nicht tuwin mit dem rechte, als er sy gehabt hat. Act(um) cor(am) Canicz, Ermelrich und Gunczel.6
cIt(em) dieselbe wese hat Petr(us) Bartho(lomei) ufg[e]gebin Nickel Lozema(n), de(m) fleisch(er), in demselb(e)n r(e)chte anno d(omi)ni [14]44.ca
Sachanmerkungen
[1] Der Eintrag konnte bisher in keinem anderen Stadtbuch gefunden werden.
[2] Peter Krodan war Richter in Nickrisch, vgl. Doehler (1905), S. 24, Anm. 4. Vgl. zur Bedeutung des Namens ›Krodan‹ Menzel / Wenzel (2017), S. 72 127 157. Jecht kommentiert die Herkunftsangabe »vom Croden« im CDLS 2.2, S. 74, Anm. 4 mit »Chrudim südlich von Königgrätz«.
[3] Nickrisch, seit 1936 Hagenwerder, südlich von Görlitz.
[4] Die Besitzverhältnisse von Nickrisch sind erst ab ca. 1430 sicher belegt, vgl. Knothe (1879), S. 621 und CDLS 4, S. 524, Zeile 35–37.
[5] Der Johannestag ist am 24. Juni. Die Zahlungsfrist wird wohl als ›Jahr und Tag‹ zu verstehen sein und damit fällt das Ende der Frist in den Juli 1412.
[6] Bernhard Canitz, Nikolaus Ermilrich und der Stadtschreiber Nikolaus Gunzel waren 1410 / 1411 Schöffen. Ob sie hier als Schöffenboten (siehe Nr. 592) agierten oder die Gesamtheit des anwesenden Schöffenkollegiums darstellen, muss dahingestellt bleiben.