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Eintrag 8153 Spalte 284b
Kettirlin und Hetwig, Hans Ulmans tcht(er), mit Nicline(n), ire(m) vormu(n)de, und ouch mit des priels und der prielynnea 1 vo(n) deme Luban, ouch als ire(n) vormu(n)de(n), die do bei gewest syn, hab(e)n ofgelossin Bartho(lomeo) Ebirharde und Franczko Som(er) 24 m(a)r(k) zcins(es) zcu Florensdorff b, So(m)m(er)e 19 m(a)r(k) und Bartho(lomeus) Ebirharde 5 m(a)r(k), erbl(ich) mit alle(m) rechte, als sie en hab(e)n | gehabt und von alders gelege(n) sienc.
Act(um) cor(am) diudic(i)o et scabinisde[Nic(olao) Gunczel, Jacobo Sleyffen, Vincencio Heller anno 1400 octavo ffer(ia) sex(ta) ante Lucie2]e.
Des hot die selbe p(ri)oryn(ne)f bekant daselbistg, das en Ffranczko So(m)mir desselb(e)n gut(es) 60 schok hot beczalet.
So selbest hab(e)n die vorgen(anten) swest(er)n mit den vorge(nanten) iren vormu(n)den ouch ofgegeb(e)n Ffranczko So(m)mir und siene(n) erb(e)n drey firdu(n)ge zcins(es) zcu der Lessinh 3 erb(lich) mit alle(m) rechte, i[sicut h(ab)ueru(nt), act(um) cor(am) eisdem, anno et die quib(us) sup(ra)]i.k 4
Textkritische Anmerkungen
a : priolynne.
b : Floristorff.
c : ist.
d-d : scabinis vor geheiter bank.
f : priolynne.
g Nur im Roten Buch.
h : Leze.
k Nach diesem Eintrag wurden acht Zeilen frei gelassen.
Sachanmerkungen
[1] ›Priel‹ bzw. ›Prielin‹ sind die mittelhochdeutschen Bezeichnungen für Prior und Priorin, in diesem Fall des Magdalenerinnenklosters Lauban. Priorin ist zu der Zeit die aus Görlitz stammende Elisabeth Ulman bzw. ›aus der Münze‹. Prior ist wahrscheinlich der für 1410 nachgewiesene Nikolaus Kramer, vgl. die letzte Anmerkung zu diesem Stadtbucheintrag.
[2] 7. Dezember 1408. Der Eintrag wurde also erst nach einem Jahr und einer Woche in die geschrieben, was in etwa der üblichen Widerspruchsfrist von ›Jahr und Tag‹ entspräche.
[3] Lissa, nördlich von Görlitz (?), siehe Nr. 449 und 1713.
[4] Im , fol. 353r (1409. Juli 5.) findet sich ein Eintrag zu den oben aufgeführten Geschäften, der zugleich die Familien- bzw. Namensverhältnisse der Beteiligten erhellt, indem er belegt, dass ›Ulman‹ und ›aus der Münze‹ die wechselnden Namen ein und derselben Familie sind: »Keterlyn, Hans Ulmans tachter, ist kome(n) vor schepphen und geheite bang mit dem prior und owch Elzen us der Mnczen, priolynne des closters zcu(m) Luban, als iren vormnden und habin loz und ledig gelassen Ffranczkon Somer und seyne erbin der vormu(n)deschaft, und en noch seyne guter, sy sint varnde adir unvarnde, vorbasmer dorumb ny(m)me anczusprechen.« Etwa ein Jahr später erscheinen die Laubaner erneut vor den Görlitzer Schöffen, , fol. 371r (: 1410. September 5., Urkunde: 1410. Mai 1., circa): »Er Niclas Kromer, priel czu(m) Luban, und dy prielynne doselbisten, von des ganczen Co[n]vents wegin, und owch Keterlin, Ulmans tachter, haben Ffranczkon Somer, seyne erbin und alle seyne guter ffrey und ledig gelossen von des dorffs Floristorffs wegin, das er wedir sy gekawfft hat, und hab(e)n bekannt, das en gancz und gar redlichen beczalet sey wurden, und haben globet en noch seyne erbin und ouch seyne gut(er) ny(m)mer mer dor(um)me angesprechen, act(um) coram [Nikolaus] Maxin et Nic(olaus) Schernsmed, m(a)g(ist)ro civi(um), circa festu(m) sancte Walpurg(is) anno p(raese)nti.« Hans und Elisabeth Ulman waren Kinder des Ulman aus der Münze, sodass Katharina (Keterlin) die Nichte der Priorin Elisabeth war, vgl. Kloß (1778), S. 254 f. und den Stammbaum , S. 256.