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Eintrag 813 Spalte 38b
Ez hat uf gerecht Walth(er), Murer gena(n)t, d(er) vroue(n) vorn2 Odilien vo(n) Lutolfshayn eyne vleysba(n)g in jeheteme dinge, also daz der selbe Walther die vleysbang sechs jar sol halde(n), were, das die vrowe ir kint vorandirte in das hantwerg, so solde der selbe Walth(er) die bang uf lazen, were abir, daz die vrowe ir kint nicht in das hantwerg bestatte, die wile Walth(er) sine(n) Cins gebe, so solde im die vrowe d(ie) bang gu(n)ne(n), wolde abir die vor gena(n)te vroue die bang vor koyfen, so solde sie Walth(er) die bang an bite(n), wolde her denne nicht koyfe(n), so mochte si se vor koyfen, s[w]emme sie wolde.
Des sint gezcug: Mertin der Richt(er), Fricz Ezcel, Crista(n) von Grunow, Walth(er) Glůke(n), Nico[laus] Wyk(er) die shepphe(n).
Sachanmerkungen
[1] Jecht (1891b), S. 227, Anm. 1
[2] ›Vorn‹ im Sinne von ›vormals‹ würde mehr Sinn ergeben, wenn es vor ›der vrouen‹ stünde. Nach Jecht (1892a), S. 27 betont die Bezeichnung als ›vrowe‹ – im Sinne von ›Herrin‹ – eine herausgehobene Stellung der genannten Frau.