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Eintrag 247 Spalte 13a
Umme die zweyunge, die da waz zcwischen den burgern un(d) deme vome Salzce, deme jungen, die wart berichtet un(d) gehebent mit he(r)n Petskes von Loshow2 des ⟨ b ⟩ voygetes willen, un(d) wart in eime gantzen rate berichtet un(d) mit rate hien geleygt, daz her Heinrich gelobete ane alle argelist, daz h(er) nycheinen argen wan kegen niema(n)ne habben solde noch nyemanne vor denken solde u(m)me disse sache, noch nymanne ufhebben solde, daz solde man ouch kegen im halden.
Zcu deme ande(r)n male, daz her daz wechsel halden solde, als unse ratma(n)ne kegen im getehdinget vor habben, un(d) shol sůchlich wechsel nemen als and(er)e Muntzmeiste(r) genumen habben, un(d) dazcu sol man en vurd(er)en.3
Zcu deme dritten male ist getehedinget. Swa(n)ne sine vrieheit uz geht, als im unse | he(r)re hat gegebben, so shol h(er) dinen un(d) shozzen mit der stat als ein ander man un(d) en sol niecheine vrieheit mer gewinnen, noch brieve d(er) vrieheit, un(d) en sol dicheinen4 shadin w(er)ben uf die stat.
Swa h(er) dirre sache diecheine breche kegen d(er) stat, so were d(er) rath entzwey, un(d) stunde offen, als iz von erst stund, unde sol ouch her Hey(n)rich stehn kegen den herren un(d) kegen gerichte, daz diz ir willen sie.
Disser redde ist gezcug: Berwich des Calen, d(er) burgermeister was, h(er) Ermenrich, Pezzolt an deme Marchkte, Adam, her Wiker, Apez Berngerc, Syfrid an der Ecke, Ruddeger vome Luban, Cristan von Grunow, Rudolf Junge, Gotfrid Voit, Sharfenb(er)g, Johannis Alushe, Johannes von Richenbach, Pets Windeman, Fricz Etzel, Herman von Luban, die Rathma(n)ne.
Die erste sache, daru(mm)e d(er) vome Salcze beshuldiget wart, daz ist die, daz her die phenninge liez brechen sieben marcktage, als wir kegen im den marckt gevriet hatten, unde gaben im daru(m)me hundert Marg zcu wechsele.
Zcu deme and(ern) male, daz h(er) den Rathma(n)nen thet ein gelubde un(d) sp(ra)ch, h(er) wolde gerne halden alles, daz geredet we(re), daz enhild h(er) nicht.
Her sp(ra)ch ouch, wir hetten einen Reygen vor unsen he(r)n getreten un(d) hetten en vorraten un(d) missehandelte uns allen.
Zcu deme vierden male h(er) enwolde nycheine rechenunge vor uns halden un(d) sp(ra)ch, wir enwurden nu(m)mer so biderne, daz h(er) Rechene vor uns wolde. Her hatte ouch geshikket, daz eine ruge sholde geshen von deme gemeinen volke, da von mochte alle die stat vortorben sien.5
Textkritische Anmerkungen
a-a Am linken Rand von anderer Hand.
b Radiert: voy.
c Tzschoppe / Stenzel (1832), S. 482: Buerger. CDLS 1, S. 181: burger.
Sachanmerkungen
[1] Die genaue Datierung ist nur durch den Eintrag Nr. 247 möglich, vgl. dazu Knothe (1877), S. 188 220, Anm. 8.
[2] Wahrscheinlich jenes Lossow südlich von Frankfurt an der Oder (heute Stadtteil von Frankfurt). Petzko von Lossow war Landvogt im Görlitzer Land, vgl. Knothe (1879), S. 339.
[3] Hier geht es wohl um den Streitpunkt, dass der Münzmeister zu häufig Münzen für ungültig (›verschlagen‹) erklärte, diese einzog um neue (minderwertigere) zu prägen und damit den Profit des Inhabers der Görlitzer Münze steigerte. Weiter unten erhält Heinrich 100 Mark als Entschädigung für weniger häufiges Verschlagen der Görlitzer Münzen. Siehe dazu Tzschoppe / Stenzel (1832), S. 5 ff., 87–92 257 f.
[4] Keinen.
[5] Abgedruckt mit einigen abweichenden Lesarten in: Tzschoppe / Stenzel (1832), S. 481 f., Nr. 108 (anno 1308) und CDLS 1, S. 180 f., Nr. 117 (ca. anno 1305).