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Eintrag 2 Spalte 1a

Betreff: Willkür: Brot- und Fleischbänke

Datierung: 1305 – ca. 13101

Schlagwörter: Geld; Mauer; Willkür; Zinsen; Zinsen, Erbzins; Zinsen, Zinsen; Zinsherr

Orte: Bänke, Brotbank; Bänke, Fleischbank; Kammern, Kaufkammer; Stadtmauer

aBrot-, Fleyschbenckea

bIz ensol dichein2 man den and(er)en uz mieten von siner banckg noch uz siner Chammeren. Die wiele ein Man sinen Cins gibet sime cinsheren zcu gelobet zciet, so enmag en noch ensol en sien her(r)e noch nieman vor trieben unde sol en Bie siner bang lazen. Iz ensol ouch niemand mer wenne3 eine marg von einer vleisbang gebben unde von einer brotbang sol ein man gebben ein halb phunt un(d) nicht mer, da boben ensol niechein man sinen Cins man hoer twingen, diechein cins von den benken zcu gebene, wen als hie vor geredet ist.

Erbtzinsc

☞ Iz ensol ouch diechein man uf dicheime erbe Cins geld machen, daz binnen der Muren gelegen ist, iz en sie danne von alden zcieten dar uf geb(ra)cht.b 4

Textkritische Anmerkungen

a-a Von anderer Hand am linken Rand.

b-b Von anderer Hand in einer helleren Tinte.

c Von anderer Hand am linken Rand.

Sachanmerkungen

[1] Jecht (1891b), S. 227, Anm. 1

[2] Kein.

[3] Im Sinne von ›als‹.

[4] Abgedruckt mit abweichenden Lesarten in Jecht (1891a), S. 7, Anm. 2. Vgl. dazu die Ältesten Statuten und die Statuten von 1476 in Köhler (1839), S. 404, § 18. Das heißt, Grundstücke in der Stadt durften nicht ›erblich‹ – also zeitlich unbegrenzt – mit Zinsen belastet werden, nur Wiederkaufzinsen / Hypothekenzinsen (›obligationes‹) waren erlaubt. Siehe dazu auch Jecht (1941a), S. 87 f.