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Eintrag 1426 Spalte 71b
Iz ist komi(n) Hannus sůn von dem Salcze, Petrus, in gehegit ding an rechte ding stat vor den erbe Richter und vor dy zhepphi(n) Gunczil von Bishoviswerde, Tilen Visher, Petir von Kungishayn, Conrod von Shoninburn, Ticz von Richinbach, Otto der Martinnine, Petrus Shriber, [die] zcu der scit zhepphin wari(n), und hat gethedinget kegi(n) Heynrich von dem Salcze, sime eldir vatir2, umme erbe und u(m)me guth mit urteyl und mit rechte, des habe(n) dy vorgena(n)the(n) zhepphi(n) zcwishe(n) irre Beidir rede urteil geholt zcu Maideburch, des habin dy von Maideburch eyn recht her geteylit und gesprochi(n), als ir hy horet:3
Den wisen ma(n)ne, den zhepphi(n) zcu Gorlitz, enpite wir, wir zhepphi(n) der stat zcu Maideburch, unsin willighen dinst. Ir hab(t) uns beshriben, is hat gegebi(n) in gehegeti(m) dinge Heynrich, vo(n) dem Salcze gena(n)t, Johanni und Apeczken, sine(n) sone(n), das vorwerk vor senthe Niclous thore mit vie und mit alle dem gerethe, das dor zcu gehoret, und hat Apeczke sime sone gegebin zcwehundirt mark, und wil der selbe Apecz noch sines vatir thode teyl habe(n) mit Joha(n)ni, so shal her in legin dy zcwehu(n)dirt mark und shal gliche(n) teyl nem(e)n mit sine(n) brudir an alle dem guthe, das her in gegebin hat. H(er) hata ouch gegebin de(n) selbi(n) sone(n) alle sine gereytshaft und alle sine shult, also besheydi(n)chthe(n), das her wil des allis gewaldik sinb, dy wile her lebet, das gewissen dem richter, de(n) zhepphi(n) und gehegetir bank. Nu ist der eyne son thod, der do his Ha(n)nus, und hatte d(i) gabe gewart sinis vatirs wol zhen jar und hat kindir gelasin, dy ouch der gabe gewart habe(n) noch ires vatir thode wol drie jar, dy kindir begern eri(n) eldir vatir dor an micht zcu hindirn an de(m) guthe, das h(er) eri(n) vatir gegebi(n) hat, dy wilec her lebet.
Noch alle der rede, dy hy vorbeshribe(n) stet, wil Heynrich vo(n) dem Salcze dy gabe vor andir und vorrucke(n) das wider sprechi(n) sinis sonis kindir Johanis4 und h(i)ndern hern Heynrich dor an.
|| Das spreche wir vor eyn recht, sint dem male, das Heynrich von de(m) Salze dy gabe geta(n) hat, also das hers allis wil gewaldik sin, dy wile her lebet, so mak h(er) dy selbi(n) gabe(n) wol vorandir und vorruken noch sine(m) wille(n) und sinis sonis kindir Joha(n)nis moge(n) in dora(n) nicht gehindirn, von rechtis weyne, das dys recht sy, das bezcuge wir undir unsim i(n)gesigel.5
Textkritische Anmerkungen
a Interlinear nachgetragen.
b Interlinear nachgetragen.
c Interlinear nachgetragen.
Sachanmerkungen
[1] Vgl. die Datierung in Nr. 1405. Die Jahreszahl wurde von neuzeitlicher Hand erneut über die Spalten 71a/b geschrieben.
[2] Eldervater: Großvater.
[3] Zum Teil abgedruckt in Jecht (1891a), S. 17.
[4] Johannes (Hans) ist der verstorbene Sohn des eingangs genannten Heinrich. Peter (Petrus) ist der Sohn des Johannes, der gegen seinen Großvater Heinrich klagt, da dieser nach dem Tod seines Sohnes Johannes die einst gemachte ›Verfügung von Todes wegen‹ (zugunsten der Söhne Johannes und Apetz) abändern will. Da Heinrich die Gabe unter der Einschränkung aufgesetzt hat, dass er Zeit seines Lebens darüber verfügen kann, wird der Einspruch des Petrus dagegen von den Magdeburger Schöffen zurückgewiesen.
[5] Der Schöffenspruch ist mit zahlreichen abweichenden Lesarten abgedruckt in den SRL N. F. 1, S. 336 f. und Zander (1929), S. 57 f. Siehe auch die Nr. 733 und 916.