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Eintrag 8798 (Spalte 307b)

aNiclos Goltsmed von der Lobaw had gekorn siene(n) bruder Thomas Goltsmed siene(n) kind(er)n zcu eyne(m) vormu(n)de(n) bis das sie mu(n)dig werde(n).

Ite(m) so gibt her sienes brudern kind(er)n 40 m(a)rg g(roschen) nach siene(m) tode, und ab sey(n) son stirbe, do got vor sey, so gibt her seynes brud(er)n kind(er)n hund(er)t m(a)rg gr(oschen) zcu den 40 m(a)rken g(roschen), die her an gereither parschaft had steen zcu Caspar von der Barschen1 zcu Zornicz2 gesessen, und zcu siene(n) burge(n) also der brieff awsweiset.

Ite(m) was meist(er) Pet(er)3 vorbas obrig had an erben und an gut(er)n, varnde adir unfarnde, die sullen siene brud(er)e gleiche mitenander teilen nach siene(m) tode, dach mit sulche(n) undirscheide, das meist(er) Pet(er) sienes gutes mechtig wil sein, die weile her lebit, zcu thun und zcu losse(n), actu(m) cor(am) iudicio.a

Textkritische Anmerkungen

a-a Gestrichen.

Sachanmerkungen

[1] Denkbar wären als Herkunftsorte Barschdorf, östlich von Liegnitz, oder Baarsdorf, südlich von Niesky.

[2] Vielleicht Zscharnitz, nordwestlich von Bautzen, allerdings wird die vergleichbare Ortsnamenform ›Tzornitz‹ im HOV erst für 1569 nachgewiesen.

[3] Mit ›Meister Peter‹ könnte der in Nr. 8796 genannte Meister Peter Newisch gemeint sein, aber nicht der Schulmeister. Der im Roten Buch oft nur ›Meister Peter‹ genannte Schulmeister ist zu der Zeit wahrscheinlich schon verstorben. Spätestens 1394 trat Meister Johannes Bendeleben seinen Dienst an (CDLS 3, S. 242 539, Zeile 11 Zeile 7; Ratsarchiv Görlitz, Lose Urkunde, 1409. März 1.) und für 1413 lässt sich ein neuer (oder weiterer [?]) Schulmeister im , fol. 4v (15. September) nachweisen: »Henricus Schreiber und Magnes, seyne eliche hawsfraw haben globit mit gesamter hant bey alle(n) iren gut(er)n Hans Posegg von Haynaw und meister Mathisse, uns(er)m schulmeister, 200 marg an eyne marg […], act(um) cor(am) scabinis i(n) stubella p(rae)torii […].«